Kreative Lösungen statt Denkschleifen: Drei Tipps, die Dein Gedankenkarussell stoppen.
Du schaust auf die Uhr: Es ist spät in der Nacht, halb drei. Dein Gedankenkarussell hat sich wieder einmal selbstständig gemacht. Es zu stoppen, scheint aussichtslos. Ständig findet es neue Themen, zum Sinnieren. So jedenfalls scheint es.
„Hätte ich nur eine andere Entscheidung getroffen, dann wäre mein Leben heute besser. Warum nur habe ich mich für diesen Weg entschieden?“ – „Warum bin ich so? Warum passiert immer mir so etwas?“ – „Wie soll ich das nur schaffen?“ – „Ob ich meinen Arbeitsplatz behalten kann?“
Kommt Dir das bekannt vor?
Grübeln oder Denken: Wo liegt der Unterschied?
Es sind Fragen wie diese, die Menschen in schwachen Momenten ins Grübeln bringen. Grübeln beschreibt eine bestimmte Form des Nachdenkens. Häufig sind die Gedanken kritisch und abstrakt, die Gefühle negativ.
Lösungsansätze werden auf- und wieder verworfen. Der Grübelnde ist weder bereit noch fähig, eine Entscheidung zu treffen. Gefangen in seinem Gedankenkarussell gelingt es ihm nicht, aus seinen Denkschleifen auszubrechen. Das Gehirn ist regelrecht blockiert. Grübeln ist insofern nicht zielführend.
Demgegenüber ist ein funktionales Denken meist zukunftsorientiert. Der Denkende hat ein Ziel und sucht nach Wegen, dieses zu erreichen. Die Chancen auf eine Problemlösung stehen gut.
Es ist vollkommen normal, auf der Suche nach einer Lösung einmal in einer Schleife festzuhängen. Eine zunehmende Häufung und eine negative Bewertung hingegen sind problematisch. Dauerhaftes Grübeln wirkt sich auf die Lebensqualität aus. Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Probleme, Schlafstörungen, Erschöpfung, Konzentrationsschwächen oder Herzrasen sind keine Seltenheit.
Kritische Situationen im Leben haben immer etwas mit Aufbruch und Veränderung zu tun. Es liegt an Dir, das Ruder in die Hand zu nehmen und Positives zu bewirken.
Das Gedankenkarussell stoppen: drei einfache Tipps
Du willst das Gedankenkarussell stoppen und wieder kreativ denken? Ich habe drei bewährte Übungen für Dich:
Tipp 1: Gedanken stoppen
Deine Gedanken zu stoppen, hat nichts mit einem Verbot zu tun. Vielmehr geht es darum, die Gedankenschleifen für den Moment zu unterbrechen.
Spring auf, schrei laut „Stopp“ und klatsche dabei in die Hände. Gerne kannst Du Dir dabei ein rotes Stopp-Schild vorstellen.
Führe diese Übung regelmäßig durch. Mit der Zeit gelingt es Dir immer besser, das Grübeln zu unterbrechen. Das Klatschen oder Schreien erübrigt sich mit der Zeit. So lässt sich die Methode gut auch nachts, unterwegs oder am Arbeitsplatz einsetzen.
Tipp 2: Aus der Situation heraustreten
Steh auf, mach einen bewusst großen Schritt und stelle Dir vor, aus der Situation zu treten. Damit die Übung optimal funktioniert, hast Du Dir am besten schon vorher eine Liste mit Themen zurechtgelegt, die Du Deinem Gehirn jetzt als Alternative anbietest. Welches Thema Du wählst, entscheidest Du aus dem Moment und nach Bauchgefühl.
Danach gilt: Ausgewählt ist ausgewählt. Widerstehe der Versuchung, wieder neu ins Grübeln zu geraten, ob etwa ein anderes Thema besser gewesen wäre. Lenke vielmehr Deine Gedanken, indem Du das Thema visualisierst. Wenn Dir das besser liegt, kannst Du alternativ malen, musizieren, basteln, Sport treiben, spazieren gehen oder ein Gespräch suchen.
Tipp 3: Geduld bewahren
Mach Dir keine Vorwürfe, wenn die Grübeleien zurückkehren. Es besteht kein Grund zur Panik. Vielmehr fehlt Dir ein Stückchen Übung. Bis Du gelernt hast, Dich nicht mehr aus der Bahn werfen zu lassen. Dich stattdessen mit neutralen Gedanken und Themen zu beschäftigen.
Beobachte dich selbst:
Schritt 1:
Bei welchen Gedanken gerätst Du ins Grübeln? Schreibe diese Gedanken auf, um herauszufinden, was Dich hauptsächlich belastet.
Schritt 2:
Hast Du Deine Grübel-Themen erkannt, versuche, neutral zu bleiben und diese Themen zu hinterfragen: Bist Du wirklich aufgrund eines eigenen Fehlers in die aktuelle Situation geraten? Indem Du das Problem ins richtige Licht rückst, wirst Du meistens feststellen, dass die beunruhigenden Gedanken wenig mit der Wahrheit zu tun haben.
Schritt 3:
Das Kreisen im Gedankenkarussell ist häufig ein Hinweis darauf, dass Dich die aktuelle Situation unter Druck setzt. Versuche, Deine Ziele an die Situation jetzt anzupassen.
Schritt 4:
Gib Dir Zeit, bis Du diese vier Schritte verinnerlicht hast. Mit der Zeit werden sie zur Routine und Du weißt: Du bist auf dem richtigen Weg.
Perfektionismus und zu hohe Ziele wirken sich negativ auf die Psyche aus
Grübeln führt zu einer starken, negativen Beeinflussung des Denkens und Handelns. Auf Dauer siehst Du nur noch das Negative. Auch deshalb solltest Du das Gedankenkarussell stoppen.
Zusätzlich zu den Tipps kannst Du mithilfe einer Autosuggestion eine Umkehr erzielen. Diese Autosuggestionen sind die Grundlage des Autogenen Trainings – einer Entspannungsmethode für Körper und Geist. Die Stärke der Methode liegt darin, den Stopp-Schalter für Dein Gedankenkarussell zu aktivieren.
Gönne Dir eine kleine Auszeit in Deiner Entspannungsoase. Ich unterstütze Dich gerne dabei.